Juan Gris Wandbilder

Ein Exkurs in die kubistische Bewegung

In Frankreich angekommen wurde Gris Teil des künstlerischen Kreises um Georges Braque und Pablo Picasso - ein wichtiger Mentor für Gris, der auch großen Anteil daran hatte, dass sich Gris zum Kubismus hinwendete. In diesem Umfeld traf Gris außerdem auch auf Künstler wie Henri Matisse und Amedeo Modigliani. Von den künstlerischen Entwicklungen im Atelier Bateau-Lavoir der Pariser Avantgarde inspiriert, entwickelte sich schließlich immer mehr ein eigener Stil von Juan Gris heraus, der sich bereits in seinen frühen kubistischen Bildern ab 1906 beobachten lässt. Was die Gemälde von Juan Gris so besonders machte und immer noch macht? Der Maler teilte Objekte und Figuren z.B. in einfache Formen wie Rechtecke, Kreise und Dreiecke auf, um sie anschließend in einer anderen Perspektive wieder zusammenzusetzen. Doch auch die harmonisch aufeinander abgestimmten Farbtöne fallen bei Gris' Wandbildern auf. 

Während andere Kubisten manchmal Grau- und Brauntöne bevorzugten, verwendete Gris mit der Zeit mutige Farbkombinationen, um seinen Werken noch mehr Lebendigkeit zu verleihen.  Indem er seine kubistische Kunst noch farbenfroher gestaltete, spielte der Künstler auch bei der Weiterentwicklung des Kubismus eine Schlüsselrolle. Ein Beispiel für diesen neuen, sogenannten "Synthetischen Kubismus" ist der Kunstdruck Stillleben mit einer Gitarre. Sie zeigt eine erweiterte Bildsprache, die etwas weniger abstrakt ist und dafür mehr Vielfalt an alltäglichen Gegenständen und Farben zeigt.

Was ist Gris' Vermächtnis in der modernen Kunst?

Auch wenn sein Bekanntheitsgrad etwas geringer ausfiel, hatte Juan Gris einen bedeutenden Einfluss auf die Kunstwelt: Die Arbeit mit geometrischen Strukturen und kräftigen Farben inspirierte Künstler des Bauhauses und abstrakte Maler wie Piet Mondrian oder Kasimir Malewitsch. Wie andere Kubisten auch, verwendete Gris Collage-Elemente in seinen Arbeiten, die er aber oft subtiler und systematischer einbaute. Diese spezielle Technik wurde später von Surrealisten und Pop-Art Künstler:innen wie Robert Rauschenberg weiterentwickelt. Aber auch danach sorgte der Einfluss seiner harmonischen Farbwahl noch dafür, dass seine Werke für Entwicklungen im Bereich Grafikdesign analysiert wurden.

Warum wurde Gris weniger bekannt als Picasso oder Braque?

Juan Gris wird häufig als "dritter Kubist" bezeichnet und steht damit etwas im Schatten von Pablo Picasso und Georges Braque. Das liegt daran, dass Gris einige Jahre später in den Kubismus einstieg, als seine beiden Künstlerkollegen. Während der Stil von Picasso und Braque als revolutionär empfunden wurde, erhielt Gris eher Aufmerksamkeit für seinen technisch anmutenden Kunststil. Der Erfolg von Künstler*innen hing außerdem nicht zuletzt davon ab, welche Förderung ihnen von Mäzenen zukam und die exzentrische Persönlichkeit von Picasso kam seiner Vermarktung sehr zugute. Darüber hinaus starb Juan Gris bereits 1927 im Alter von nur 40 Jahren und hatte damit eine verkürzte Zeit, um seine Karriere aufzubauen.